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ANDREAS DENK

MITGLIED & JURY VIDEONALE

JUHA VAN INGEN VIDEONALE.5
(DIS)INTEGRATOR
DATE 1992 LENGTH 3:55 min FORMAT 4:3
SPECIFICATIONS colour, sound, single channel

Durch immer neues Kopieren der Szene hat Juha van Ingen das Found Footage soweit dekonstruiert, dass vom Filmschnipsel schließlich nur noch Krachen, Rauschen und Flimmern übrigbleibt. Juha van Ingen, der auch heute noch mit Video arbeitet, hat hier gekonnt videoeigene Mittel zu einem Kommentar über das Wesen des Mediums selbst eingesetzt. Der im Filmausschnitt zunächst noch deutlich zu hörende Satzteil »a stream of electrons« gab die Anregung für die Namensgebung der Veranstaltungsreihe Elektronenströme, die die Videonale im Bonner Kunstverein begann und bis heute fortführt.

Als ich als künstlerischer Beirat 1992 zur Videonale stieß, hatte sich meine anfängliche Abneigung gegen das Medium Video ins Gegenteil verkehrt. Der Grund dafür war das eher zufällige Erlebnis der VIDEONALE.1. Video erschien mir schlagartig als frisches und aktuelles Mittel, um auf künstlerisch anspruchsvolle Weise viele Themen bearbeiten zu können, die mit den traditionellen Techniken der bildenden Kunst nicht zu bewältigen zu sein schienen. Die erste Videonale gab den Anlass dafür, dass ich dann für viele Jahre meine Aufmerksamkeit als Kunstkritiker vor allem auf die Videoszene gerichtet habe.