DE
EN

MARINA GRŽINIĆ & AINA ŠMID

KÜNSTLERINNEN VIDEONALE.3, 5, 6 & 7

JEANNE C. FINLEY VIDEONALE.5
INVOLUNTARY CONVERSION
DATE 1991 LENGTH 9:15 min FORMAT 4:3
SPECIFICATIONS colour, sound, single channel

Jeanne Finley hat in brillianter Weise den Einsatz von Bildern in Massenmedien während des Golfkrieges eingefangen: ihre subtile Manipulation und die Verortung der Stimme aus dem Off, die konstant und im plötzlichen Wechsel zwischen Vordergrund und Hintergrund hin- und herspringt. Dabei arbeitet sie mit der Doppeldeutigkeit von Bildern, von Sprache und von Bedeutung. Bis heute ist dies eine faszinierende Arbeit, die die Wirkkraft von Video als kritischem Medium synthetisiert, welches das apokalyptische Szenarium einer Hyperdigitalisierung der Medien und der militärischen Technologie ankündigt – mit der einen Konsequenz: eine reine, normalisierte Katastrophe in der Zukunft.

Die Videonale in Bonn war in ihrem Bereich ein Pionier, der den Arbeiten von Künstlern aus dem ehemaligen Ostblock und dem heutigen Osteuropa eine Bühne gegeben hat. Die Bedeutung der Videonale hat sich für uns bereits darin gezeigt, dass wir 1992 für unser Video TRI SESTRE (THREE SISTERS) den Preis der VIDEONALE.5 erhielten. Dies war für unsere damalige und ist auch für unsere zukünftige Arbeit in dem Sinne maßgeblich, dass sich unser Video mit einer zwischen Fiktion und Dokumentation angesiedelten Erzählung über den Krieg im ehemaligen Jugoslawien beschäftigte; das Werk war zeitgemäß, da es während des Krieges entstand.