DE
EN

PETER WEIBEL

KÜNSTLER VIDEONALE.2

PETER WEIBEL VIDEONALE.2
GESÄNGE DES PLURIVERSUMS
DATE 1986–1988 LENGTH 10:00 min FORMAT 4:3
SPECIFICATIONS colour, sound, single channel

Ich habe mir erlaubt, eine eigene Arbeit vorzustellen, weil in ihr nicht nur eine Summe meiner technischen Imaginationen, sondern beinahe eine enzyklopädische Anthologie aller möglichen Spezialeffekte verborgen ist, die ich während meiner Zeit als Professor an der State University of New York in Buffalo zusammengestellt habe. Das Ziel dieser Arbeit war, die Geschichte der industriellen Revolution zu visualisieren, an deren Ende ja die Computer stehen, und gerade diese Geschichte mit dem Endprodukt, dem Computer, künstlerisch darzustellen. Damals sprach man von ›digital video‹ und ›digital vision‹.

Der Beginn der Videokunst in den 1960er Jahren ist auf viele Widerstände seitens der Galerie- und Museumsszene gestoßen. Berühmte Kuratoren wie Harald Szeemann haben erst in den 1990er Jahren begonnen, sie in ihre Großausstellungen zu inkludieren. Videokünstler hatten keine Möglichkeiten, ihre Werke in Galerien und Museen zu zeigen. Sie mussten sich daher zu Videokooperativen zusammenschließen oder selbst Festivals organisieren, um ihre künstlerische Arbeit der Öffentlichkeit zur Kenntnis bringen zu können. Das Videofestival in Bonn war daher für die Entwicklung der Videokunst nicht nur in Deutschland von zentraler Bedeutung.