DE
EN

UWE RÜTH

DIREKTOR SKULPTURENMUSEUM GLASKASTEN MARL 1982–2007

DIETER KIESSLING VIDEONALE.2
FALLENDE SCHEIBE
DATE 1986 LENGTH 0:45 min FORMAT 4:3
SPECIFICATIONS colour, sound, single channel

Ich wähle bewusst ein Werk der frühen Zeit und stelle es gegen die ausgereiften Bildsequenzen der Videokunst der letzten Jahre: Das Werk fasziniert damals wie heute durch seine banale, minimale und kurze Form, die das Wesen der Videokunst ebenso prägnant charakterisiert wie sie zeitliches Geschehen sowie das Verhalten von Materie, und damit das Wesen der existierenden – lebendigen wie toten – Realität, als Loop immer wieder aufs Neue visualisiert.

Die Videonale hat – genau wie der im gleichen Jahr gegründete Marler Video-Kunst- Preis – in den 30 Jahren ihrer konsequenten Arbeit entscheidend mit dazu beigetragen, dass die Videokunst sich als gleichberechtigte Kunstform neben den klassischen Gattungen etablieren konnte. So haben sich meine Erwartungen, die ich 1986 im Katalog der VIDEONALE.2 geäußert habe, mehr als erfüllt: »Hoffnung habe ich, dass die Videokunst ihren Weg zur akzeptierten, eigenständigen Kunstgattung so lebendig fortsetzt, wie in den letzten Jahren.« Heute ist die Videonale ein aus dem Kunstgeschehen nicht wegzudenkendes Ereignis.