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CHRISTOPH SCHREIER

VORSTAND VIDEONALE 2004–2009

JOHANNA REICH VIDEONALE.13
BLACK HOLE
DATE 2009 LENGTH 6:00 min FORMAT 4:3
SPECIFICATIONS colour, sound, single channel

Über die Jahre hat die Videonale viele eindrucksvolle Videoarbeiten im Kunstmuseum Bonn gezeigt. Von daher fällt die Auswahl meines ›Favoriten‹ schwer. Letztendlich habe ich mich für dieses Werk entschieden, weil es Handlung zu Bildlichkeit verdichtet. Der Autor / Akteur löst sich in seinem Werk, einer durchkomponierten, durch die Aufsicht hochabstrahierten Schwarz-Weiß-Zeichnung, auf. Damit dokumentiert BLACK HOLE nicht nur einen interessanten Mediendialog, sondern auch einen Diskurs über Künstlerschaft: »the artist is –only temporarily – present«.

Die einstigen Grabenkämpfe im Zeichen einer Fetischisierung des ›Medienspezifischen‹ sind heute Vergangenheit. Viel souveräner als noch vor dreißig, vierzig Jahren arbeiten zeitgenössische Künstler mit einer großen Spannbreite an Medien. Video gehört dazu und es zählt zu den großen Verdiensten der Videonale, zur Entfaltung der Sprachfähigkeit dieser Gattung beigetragen zu haben. Dass dieser Prozess noch keineswegs abgeschlossen ist, zeigt sich all denen, die die Videonale im zweijährigen Turnus besuchen: immer wieder gibt es Neues und vor allem künstlerisch Relevantes zu entdecken.